Multicycle Suspension

Das Fahrrad wurde zwischen dem 9. und 30.Mai 2016 aus dem Fahrradkeller in unserem Wohnhaus in Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen gestohlen.

Die Rahmennummer des Rades ist: MV0111349

Die Mantelschoner am Hinterrad sind beschädigt bis nicht mehr existent. Auch die Luftpumpenhalterung am Rahmenrohr ist inzwischen nicht mehr vorhanden. Kunststoffe eben…


Nachdem mein altes Fahrrad im Sommer 2002 am Bahnhof nicht mehr auffindbar war, musste ein neues her. Und ich wollte „was Richtiges“. Entschieden habe ich mich nach langen Probefahrten für ein Fahrrad aus der niederländischen Fahrradmanufaktur MultiCycle. Mein MultiCycle Suspension ist -wie der Name scimagehon andeutet- vollgefedert.

Aber fangen wir vorne an:

  • gefederte Vordergabel
  • Frontlicht abnehmbar und als Taschenlampe verwendbar, als Batterielicht oder mit (Seitenläufer-)Dynamo zu betreiben
  • zweifarbig lackierter Aluminiumrahmen in hellgrau/lindgrün
  • Hinterbau progressiv gefedert (also kein „Reiten“, man merkt die Federung nur daran, dass man sie in Extremsituationen nicht merkt 🙂 )
  • batteriebetriebenes Rücklich („Hollandrad“ eben…)
  • 7-Gang-Shimano Nexus Nabenschaltung mit Freilauf
  • vorne und hinten gekoppelte Rollerbrakes (Egal, welchen Bremshebel man zieht, es sind immer beide Bremsen aktiv und die hintere vor der vorderen, damit es nicht kopfüber über den Lenker geht…)

imageWegen des gefederten Hinterbaus ist das Tretlager relativ hoch über der Straße und damit ist auch die Sitzposition ziemlich weit oben. Nix mit im Sitzen mit dem ganzen Fuß auf den Boden kommen, nur die Zehenspitzen sind angesagt, wenn die Position vom Sattel zu den Pedalen stimmen soll. Musste ich mich erst dran gewöhnen, aber das ging schnell.

Ein wirklich schickes Rad, mit dem man auch lange Touren unternehmen kann. Eigentlich ist es eine Schande, dass ich es nur für Kurztrips innerhalb des Wohnortes nutze, denn für längere Strecken habe ich ja mein Liegerad. Aber auch, wenn es dann doch mal auf längere Strecken geht, habe ich wirklich Spaß an dem Rad. Und die 9 Jahre sieht man ihm auf keinen Fall an.

Zudem ist es ein wirkliches Erinnerungsstück, denn ich habe es vom meinem „Erbschaftsgeld“ von meiner Großmutter gekauft. Quasi ihr letztes Geschenk für mich.

Inzwischen hat sich natürlich einiges getan, was Fahrradbeleuchtung angeht, und da habe ich auch nachgerüstet. Seit jetzt etwa 2 Jahre hat das Rad einen Nabendynamo und die Beleuchtung ist vorne wie hinten auf dynamobetriebenes Sensor-Licht umgestellt.

Und die neueste Errungenschaft ist ein Gepäckträgeradapter von Rixen und Kaul für den „KlickFix-Korb“. Damit ich auch die Einkäufe unterkriege oder eben das, was man mal so eben irgendwo mit hinnehmen will.

Faltrad Dahon Vitesse D7

image

Das Rädchen fahrbereit...

Vier Jahre schon habe ich ein Faltrad – und ich möchte es nicht mehr missen! Der tägliche Weg zur Arbeit, kurze Strecken in Verbindung mit Auto und/oder Öffentlichen Verkehrsmitteln… Für solche Einsätze ist ein Faltrad einfach unschlagbar. Und da das alte Rad inzwischen einige Mängel aufweist, stand ich vor der Wahl: Reparieren oder neu kaufen. Welch ein Glück, dass ein Kollege mir ein Faltrad zum Kauf angeboten hat, und das auch noch zu einem Schnäppchenpreis!

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...und fertig zum Abtransport.

Und so fahre ich nun seit Anfang des Jahre 2011 mit einem zu dem Zeitpunkt knapp 1 1/2 Jahre alten Faltrad der Marke Dahon durch  die Gegend. Genauer gesagt handelt es ich um ein Dahon Vitesse D7 in schwarz. Es hat 20-Zoll-Räder, eine 7-Gang-Nabenschaltung mit Freilauf und einen robusten, leicht zu handhabenden Faltmechanismus. (Es ist jetzt kein Faltwunder a la Brompton, aber spielt dafür auch in einer anderen Preisliga!)

Gut finde ich an dem Rad den höhenverstellbaren Lenker. Und besonders nett: Die in der Sattelstütze versteckte Stand-Luftpumpe! Das ist doch mal eine Idee!

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Die BioLogic PostPump

Hier auch noch ein kurzes Video zu der Pumpe:

Was Du mir schickst, ist auch für mich. Basta!

Wie oft habe ich schon kopfschüttelnd vor E-Mail-Footern gesessen, die länger sind als die E-Mail selbst. Und mir sagen wollen, dass ich die E-Mail bitte ignorieren, am besten gar nicht erst lesen soll, wenn ich nicht der gewünschte Empfänger bin. Was natürlich sehr sinnig ist bei einem Footer der unter einem E-Mail-Text steht. Soviel dazu.

Und dann gibt es noch so E-Mail-Footer, die mir wirklich aus dem Herzen sprechen. Indem sie z.B. oben genannte sinnfreie Anmerkungen aufs Korn nehmen:

Disclaimer:

By sending an email to ANY of my addresses you are agreeing that:

  1. I am, by definition, „the intended recipient“
  2. All information in the email is mine to do with as I see fit
  3. I will take the contents as representing the views of your company
  4. If your email is an „Out of Office“ reply on a mailing list, I will social engineer your company
  5. This notification overrides any disclaimer or statement of confidentiality that may be included on your message

Further, you understand that if any of the following conditions are met
that you are indeed, a bag of douche:

  1. Your message identifies the device you sent it from
  2. You messed up the thread by top-posting

Was Frauen meinen

Den folgenden Text habe ich in einem Footer in einem Forum gefunden.

Hat so manches wahre in sich 😉

 

SCHÖN

Dieses Wort wird von Frauen verwendet, um eine Diskussion zu beenden.
Das heißt, sie haben Recht und du sollst den Mund halten.

NICHTS

Das ist die Ruhe vor dem Sturm.
Es heisst in Wirklichkeit „etwas“ und du solltest aufpassen was du tust und sagst.
Diskussionen die mit „nichts“ beginnen, enden normalerweise mit „Schön“.

MACH WAS DU WILLST

Das ist eine Drohung, keine Erlaubnis.
Tu es nicht.

Chemnitzer Linux-Tage 2011, Tag 2 und Heimreise

Montag nachmittag. So langsam bin ich wieder ansprechbar. Und damit: Zeit für den Rückblick auf Tag 2 der Chemnitzer Linux-Tage 2011.

Erstmal hatten wir Busgäste vom Hotel zur TU Chemnitz. Es waren noch ein paar CLT-Besucher dort untergebracht, die sonst ein Taxi hätten nehmen müssen. Da haben wir ihnen großzügig angeboten, für sie eben Großraumtaxi zu spielen. Wurde auch gerne angenommen…

Der Tag auf den CLT begann für mich ganz witzig: Wir spendierten unserer Busfahrerin (die absolut überhaupt nichts mit Computern im allgemeinen und Linux und Freier Software im besonderen am Hut hatte…) eine Eintrittskarte und schleppten sie einfach mit. Zu Beginn habe ich ihr dann erstmal in Grundzügen die Prinzipien Freier Software erklärt. Sie fand die Idee ganz spannend. Gemeinsam sind wir dann auch noch zu ein paar Ständen. Auch einen Vortrag habe ich empfohlen (Ein Jahr OpenStreetMap), allerdings weiß ich nicht, ob sie wirklich da war.

Ich selbst habe mich am Vormittag voll ins Vortragsprogramm gestürzt: LibreOffice in der Praxis, OTRS 3.0: Was bringt mir ein Upgrade? und Mit OTRS und opsi IT-Serviceprozesse optimieren waren angesagt. Ab 14 Uhr habe ich dann noch den Workshop Inkscape – It’s magic besucht. Es war zwar zum Teil etwas gehetzt, weil die Zeit einfach zu knapp war, aber trotzdem konnte ich einiges mitnehmen. Immerhin habe ich jetzt eine ungefähre Idee davon, was man mit Inkscape machen kann und vor allem auch: wie! Mein persönliches Workshop-Ergebnis sieht übrigens so aus:

Die kurze Stippvisite zu WordPress: Websites für Jedermann im Anschluss daran konnte wirklich nicht kürzer sein, weil ich lediglich die geschätzen letzten 2 Minuten des Vortrags mitbekommen habe. Allerdings war da ausgerechnet noch ein kleiner Hinweis zur Absicherung der WordPress-Installationen drin, den ich auch direkt umgesetzt habe. Sowas nenn ich effektiv 🙂

Die letzte „offizielle“ Stunde der CLT nutzte ich dann nochmal, um mich in Ruhe mit ein paar Leuten zu unterhalten. Über die Zukunft der Busse zu Events zum Beispiel. Oder was man machen kann, wenn mehrere Events am gleichen Datum stattfinden. Erstaunlich, wie sich Dinge manchmal innerhalb von 10 Minuten von einer „Schnapsidee“ zu konkreten Plänen entwickeln…

Und dann kam, was kommen musste: Der lange Abschied. Keiner wollte der erste sein, der geht, aber unser Bus fuhr ja um 18:30 Uhr, daher hatten wir quasi die Zeit im Nacken. Es ging auch pünktlich los, und so waren wir schnell auf der Bahn Richtung Heimat. Wie zu erwarten war, war die Rückfahrt auch wesentlich ruhiger als die Hinfahrt. Fast alle schliefen, lasen oder sahen Filme, Gespräche waren wenn überhaupt nur als Gemurmel wahrzunehmen – jeder war k.o. und wollte eigentlich einfach nur Ruhe. Auch ich habe mir meine Mütze Schlaf genommen, bevor ich -nach der obligatorischen Pause für die Fahrerin- den Beifahrerplatz für die letzten 3 Stunden eingenommen habe. Wir sind wirklich gut durchgekommen, das „Ausladen“ der Bus-Mitfahrer lief reibungslos und schnell und um 1:45h hieß es dann: Endstation Staufenplatz, Düsseldorf.

Die ersten „Vorbuchungen“ für den Bus 2012 gibt es schon, und das Datum für die Chemnitzer Linux-Tage steht auch: 17./18.März 2012. Ich bin dabei!

Chemnitzer Linux-Tage 2011, Anreise und Tag 1

Sonntag vormittag, Zeit für den obligatorischen Rückblick auf die Anreise und den ersten Tag der Chemnitzer Linux-Tage 2011.

Los ging es wie geplant gegen 12 Uhr, allerdings leider nicht am ersten Bus-Startort am Staufenplatz in Düsseldorf, sondern in Krefeld. Das mit dem „pünktlich losfahren“ muss ich dann doch nochmal üben… Am Staufenplatz dann erstmal eine äußerst positive Überraschung. Unser diesjähriger Bus bietet richtig viel Platz: Breite Sitze (nur 3 pro Reihe!) und so viel Beinfreiheit, dass kleinere Mitreisende nichtmal an die Fußstützen kamen 🙂

Mit „etwas“ Verspätung startete der FSFE-Freedom-Tours-Bus Richtung Chemnitz. Das Einladen der weiteren Fahrgäste am FSFE-Büro und am Essener Hauptbahnhof lief auch problemlos. Und in Soest waren wir schon wieder voll im Plan. Mit der obligatorischen Pause am Burger King war denn auch die „Busbesatzung“ vollständig. Bester Laune, mit guten Gesprächen, viel Lachen und ein paar Spielchen ging es Richtung Chemnitz. Mit der Ankunft um 21 Uhr war dann auch noch genug Zeit, um den Abend locker ausklingen zu lassen.

So schon voll auf die CLT eingestimmt, startete ich voller Elan in die Veranstaltung am Samstag – nur um zu merken, dass ich irgendwie völlig platt war. Warum? Hmm, im Nachhinein muss ich sagen, dass ich bei der Busfahrt voll „unter Strom“ stand. Ich hatte das ganze ja organisiert und wollte einfach, dass sich alle wohlfühlen. Das war auch so, aber ich hatte halt Samstag vormittag meinen Durchhänger. Aber dann kamen sie alle, die vielen netten Leute, die ich immer wieder auf diesen Events sehe, auf die ich mich freue und die ein wichtiger Grund sind, warum mir Events so wichtig sind.

Und dann war da ja auch noch das „identi.ca-User-Treffen“. Eine Gelegenheit, Leute zu treffen, die man sonst einfach „nur“ liest. Jetzt gibt es zu Namen und Avataren auch echte Menschen 🙂

Was habe ich sonst gemacht?

Und dann war der Tag auch schon wieder rum. Jedenfalls fast. Es folgte ja noch die Linux-Nacht im Mensa-Treff. Nett zusammensitzen, quatschen, Kicker spielen, Pizza-Proxy nutzen, neue Leute kennenlernen, „alte“ Leute wiedertreffen. Irgendwie war es plötzlich spät und der Bus stand vor der Tür, um uns zurück zum Hotel zu bringen.

Schön war er, der erste Tag!

FOSDEM, Tag 2

Juhu, wir werden besser! Trotz packen, aus dem Hotel auschecken, Sachen ins Auto bringen und so waren wir bereits kurz nach 9 Uhr auf der FOSDEM. Geht doch!

InfoDesk am (frühen) Sonntag morgen hat den Vorteil, dass noch wenig los ist. Die schlafen noch alle. Aber um 10 Uhr begann dann auch mein nächster Moderations-Track im Janson. Auch hier: Erstmal gähnende Leere und gähnende Zuschauer 😉 Um 11 Uhr waren die schon wesentlich wacher, und es waren auch mehr da. Vor seinem Talk hat der Speaker auch noch diesen passenden Comic gezeigt:

Und schon waren ein paar Leute mehr wach. Geht auch einfacher, wenn man sich verstanden fühlt… Nach einem weiteren Talk war mein Moderationstrack dann beendet. Bei keinem der drei Vorträge gab es viele Nachfragen, daher war alles „easy going“. Also nach der Kurzvorstellung der European Parliament Free Software User Group wieder zurück zum InfoDesk. Mit einer kleinen Auszeit, um endlich mal ins Gebäude AW zu kommen, war ich dann auch dort, bis es Zeit war für die RushHour im Kleidungs- und Gepäckstückaufbewahrung auszuhelfen. Dort erreichte mich dann auch noch eine nette Nachricht: In der Verlosung habe ich eine Abo des Linux Magazines gewonnen. Ich hätte zwar lieber den Access Point gehabt… 😉

Aber dann war die FOSDEM 2011 auch schon wieder vorbei und es ging ans große Aufräumen. Immer wieder erstaunlich, wie zügig das geht, wenn genug Hände mit anpacken. Nach zwei Stunden sahen die Räume und Gänge wieder nach ganz normalem Uni-Betrieb aus.

Ich habe mir dann noch eine Sonderaufgabe geangelt: Jerome von CISCO musste das ganze von CISCO bereitgestellte Netzwerk-Equipment wieder in das Service Provider Lab zurückbringen und benötigte eine helfende Hand. Die Chance ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Kurz vor der CISCO-Niederlassung viel im dann zwar ein, dass er seine Zugangsmarke zu Hause vergessen hatte, aber er rief dann die Security an, um uns rein zu lassen. Naiv wie ich war dachte ich natürlich, es käme jetzt ein freundlicher Herr vorbei, um uns aufzuschließen. Weit gefehlt. Die Türen wurden natürlich fernentriegelt, und teilweise öffneten sie sich auch automatisch. Schon cool, durch ein Gebäude zu gehen, einfach nur Türnumern durchzugeben und die Dinger schwingen auf. Hatte was. Ich wunderte mich nur, warum er Englisch sprach. Seine lapidare Anwort: „Logisch. Die Security sitzt ja auch in London…“. Das Service Provider Lab selbst sah aus wie jeder gescheite Server- oder Netzwerkraum auszusehen hat: Viele Racks, noch mehr Switches und Server und ein gesundes Maß an Chaos…

Zum endgültigen Abschluss des FOSDEM-Wochenendes waren wir dann noch mit den Orgaleuten essen. Es gab Spare-Ribs und Backkartoffeln so viel, wie wir wollen. Reichlich, lecker und gut! Wir haben es noch herausgezögert, aber schließlich mussten wir dann doch Abschiednehmen. Man sieht sich wieder, spätestens bei der nächsten FOSDEM! Um 1:30 Uhr waren wir zu Hause…

FOSDEM, Tag 1

Eigentlich wollte ich ja pünktlich um 9 Uhr auf der FOSDEM sein. Mit der relativ kurzen Nacht, einem halbwegs ausführlichen Frühstück und der halbstündigen Busfahrt zum Campus war es dann doch wieder mal eher 10 Uhr. Morgen ist auch noch eine Chance…

Der Tag fing an mit InfoDesk. Ein „Intervall-Geschäft“: Kommt ein Bus, ist richtig viel zu tun für eine Viertelstunde, dann sind 5 Minuten quasi Pause, dann kommt der nächste Bus. Heftchen mit dem Zeitplan und den Lageplänen rausgeben, Spenden entgegennehmen, Spendensystem erklären, Spendenzettel ausfüllen, T-Shirts rausgeben, mit dem Kredit-und-EC-Karten-Lesegerät-Drucker kämpfen,… Und das alles in Englisch-Französisch-Niederländisch-Deutsch. Da vergeht die Zeit wie im Fluge, es macht aber auch irre Spaß!

Zwischendurch habe ich mir noch den Opening Talk von Eben Moglen angehört. „Why Political Liberty Depends on Software Freedom More Than Ever“. Ein klasse Vortrag mit vielen aktuellen Bezügen. Den Vortrag gibt es inzwischen auch als Video. Unbedingt ansehen! Auch eine Runde an den Ständen im Hauptgebäude konnte ich drehen. Gebäude AW muss bis morgen warten.

Nachmittags war ich dann eingeteilt für Moderation im Janson, dem größten Hörsaal. Nicht, dass ich von den Vorträgen wirklich was verstanden hätte, aber das ist für die Moderation auch nicht notwendig. Da muss man nur den Vortragenden vorstellen, ein paar organisatorische Sachen klären und im Frage-und-Antwort-Teil durch die Reihen gehen und den Zuhörern das Funkmikro anreichen. Es war aber ganz nett, und es ist auch gut gelaufen.

Danach nochmal InfoDesk, die Besucher rausschmeißen, den Campus „nachtfertig“ machen – dann war der erste Tag FOSDEM 2011 auch schon wieder vorbei. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, wirklich viel getan zu haben. Meine Füße haben allerdings was anderes behauptet…

Am Abend war dann noch das FSFE-Fellowship-Meeting im Poechenellekelder in der Innenstadt. Ein netter Abend, den wir dann doch vor Mitternacht noch beendete. FOSDEM, Tag 2 wird sicher nicht erholsamer.

FOSDEM, Vorabend

Da wir immer schon am Freitag etwas beim Aufbauen mithelfen, hieß es am Freitag, mal früher Feierabend zu machen. Es wurde natürlich trotzdem wieder ein Stündchen später als geplant, aber irgendwann nach 18 Uhr waren wir dann doch am Campus Solbosch der Universite Libre de Bruxelles, kurz ULB.

Die Truppe war in diesem Jahr schon richtig weit, es gab eigentlich kaum noch was zu tun. Und so wurden wir erstmal zum Essen holen „abkommandiert“. Pommes und Snacks für 10 Personen war die Ansage. Als wir mit drei großen Tüten zurückkamen, fanden sich dann aber doch knapp 15 Leute ein, die noch in irgendwelchen Räumen verschwunden waren. Wir hatten zum Glück großzügig kalkuliert, daher reichte es doch für alle.

Anschließend fielen dann doch noch ein paar „Kleinigkeiten“ an: Die ULB-Aushänge mit braunem Papier abkleben und so schützen, Steckdosen für die Stände verlegen, die letzen WLAN-APs aufbauen, die letzten Wegweiser aufhängen,… irgendwas war immer.

Eine Entdeckung war, dass bei der FOSDEM jetzt die „Zweiklassengesellschaft“ eingeführt wurde: Die Orga-Leute haben gelbe Staff-T-Shirts, die Freiwilligen orange Volunteer-T-Shirts. Ich finde das nur fair, und es vereinfacht auch vieles. Ich mache mir nur gerade Gedanken, dass das orange T-Shirt sich mit meinem roten Sweatshirt beißen wird. Aber das sind nur modische Aspekte am Rande.

Dann hieß es noch mit dem Bus nach Brüssel reinfahren, das Hotel finden und einchecken. Es war dann doch deutlich nach Mitternacht, bis wir im Bett waren.

Listen, so wie ich sie will – Meine Mailman-Anpassungen

Wir betreiben einen eigenen Server. Und wenn man schon mal so ein Ding hat, dann will man natürlich auch so viel machen, wie möglich ist.
Warum? Weil’s geht. Darum.
Also wollte ich natürlich auch mit Mailinglisten „spielen“. Und es sollte mit Mailman sein.

Aber wie so oft: Das Ding wollte nicht so wie ich. Warum nicht?

Mailman ist für die Verwaltung von Mailinglisten zuständig, Postfix spielt MTA.
Postfix kann virtuelle Domains verwalten, greift aber auch auf die klassische Aliases-Datei zurück.
Mailman legt für angelegte Listen unter dem Listennamen Einträge in einer eigenen alias-Datei an. Trifft der Name einer Liste den Benutzereintrag in der mailman-aliases, wird die ankommende Mail an mailman weitergereicht.

Mailman kann auch virtuelle Domains verwalten. Wird eine Liste mit virtueller Domain angelegt, kommt zu dem Eintrag in der mailman-aliases
ein Eintrag in der Datei virtual-mailman hinzu. Dort wird auf die vollständige Mail-Adresse der Liste geprüft und an den Benutzernamen weitergeleitet, der ja in der mailman-aliases mit Mailman verbunden ist.

Soweit, so gut. Allerdings ergibt sich folgendes Problem:

Wir haben eine Mailingliste „liste@domain1“.
Mailman legt Einträge in der virtual-mailman an, in der alles, was für „liste@domain1“ ankommt, auf den Benuzter „liste“ gemapt wird. In der Aliases-Datei wird für den Benutzer „liste“ mailman mit seiner entsprechenden Funktion aufgerufen.

Wenn jetzt eine Mail reinkommt für „liste@domain2“, wird diese Adresse zwar nicht in der virutal-mailman gefunden, wohl aber der Benutzer „liste“
in der mailman-aliases. Die Mail wird also an die Mailingliste ausgeliefert.

„Works as designed“, soll aber nicht!

Schnell hatte ich die Idee, den Benutzer, auf den in der virtual-mailman gemapt wird, durch einen Zusatz zu verändern – und die entsprechenden Einträge in der mailman-aliases ebenfalls.
Also: „liste@domain1“ wird in der virtual-mailman gemapt auf „liste—30ur0ia0vj0“, „liste—30ur0ia0vj0“ wird durch einen entsprechenden Eintrag in der mailman-aliases weitergereicht an mailman.
Wenn jetzt eine Mail für „liste@domain2“ reinkommt, kann die Adresse wie zuvor nicht in der virutal-mailman gefunden werden, durch den veränderten Benutzernamen aber auch nicht in der mailman-aliases. Die Mail geht also als unzustellbar zurück! So hätten wir es gerne…

Sowohl die aliases-Datei von mailman als auch die virtual-mailman werden durch das Script genaliases erzeugt, das abhängig vom verwendeten MTA unterschiedliche Funktionen aus anderen Scripten hinzulädt. Nach etwas suchen wurde ich fündig und habe als das „schuldige Script“ für meine Zwecke „Postfix.py“ identifiziert und direkt modifiziert.

    37a38,42
    > #Zufallszahlengenerator importieren
    > import random
    > #Zufallszahl erzeugen
    > ZUFALL = random.getrandbits(24)
    >
    112c117,119
    <         print >> fp, k + ‚:‘, ((fieldsz – len(k)) * ‚ ‚) + v

    >         #print >> fp, k + ‚:‘, ((fieldsz – len(k)) * ‚ ‚) + v
    >         #Eindeutigkeit mittels Zufallszahl
    >         print >> fp, k + ‚—‚ + str(ZUFALL) + ‚:‘, ((fieldsz – len(k)) * ‚ ‚) + v
    125c132
    <     loopdest = Utils.ParseEmail(loopaddr)[0]

    >     loopdest = Utils.ParseEmail(loopaddr)[0] + ‚—‚ + str(ZUFALL)
    150c157,159
    <         print >> fp, fqdnaddr, ((fieldsz – len(k)) * ‚ ‚), k

    >         #print >> fp, fqdnaddr, ((fieldsz – len(k)) * ‚ ‚), k
    >         #Eindeutigkeit mittels Zufallszahl
    >         print >> fp, fqdnaddr, ((fieldsz – len(k)) * ‚ ‚), k + ‚—‚ + str(ZUFALL)

Zur Erläuterung:

Am Anfang wird ein „Zufallszahlengenerator“ importiert, mittels dessen der Variable „ZUFALL“ ein eben zufällig erzeugter Wert zugewiesen wird.

Die Originalzeile, um die Einträge in der aliases zu erzeugen, wurde auskommentiert, aktiv ist die Variante mit der Zufallszahl als Zusatz.

Analog sind die Einträge anschließend zur Erzeugung der Datei virtual-mailman.

Was mir dann noch aufgefallen ist:

Wenn man eine Liste mit der Hauptdomain von mailman anlegt, kommen die Mails in meiner geänderten Konfiguration ursprünglich gar nicht an! In der virtual-mailman wurden die Listen nicht angelegt, weil die Hauptdomain der Logik nach ja nicht virtuell gemapt werden muss.
Es gibt in der Mailman-Config (mm_cfg.py) eine Variable POSTFIX_STYLE_VIRTUAL_DOMAINS. In diese darf man in der Originalkonfiguration die Hauptdomain nicht eintragen, weil es dann zu loops kommt. In meiner Konfiguration muss die Hauptdomain mit aufgenommen werden. Nur dann werden die Listen mit der Originaldomain auch in die virtual-mailman übernommen und nur so ist ein korrektes mapping auf die durch den Zusatz veränderten Benutzernamen in der aliases gewährleistet.

Das Ganze hat mich einiges an Nerven und Grübeln gekostet, aber jetzt funktioniert Mailman so wie ich es will!